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S t a d t g e s c h i c h t e

Malchow, die 775-Jährige Inselstadt im Müritzkreis

Ursprünglich war Malchow eine Ackerbürgerstadt. Sie besaß viel Wald, Äcker, Wiesen und Weiden. Bis 1722 existierte nur die Insel, danach erfolgte der Innenstadtbau. Die Stadt umfasst eine Fläche von 35 km? und in ihr lebten Ende 2009 insgesamt 6820 Einwohner. Durch Fürst Nikolaus I wurde der Inselstadt am 14. März 1235 das Stadtrecht verliehen.
Die Stadt ist von vielen Seen umgeben und so siedelten sich die Fischer hier an. Malchow ist auch als Tuchmacherzentrum bekannt geworden. Um 1850 gab es 84 Tuchmacher. In Jahr 1843 nahm die erste mit Dampfkraft betriebene Fabrik den Betrieb auf. Die Werkgenossenschaft Malchower Tuchfabrikanten wurde bereits 1893 gegründet. Das Kleiderwerk wurde am 13. Juni 1950 und das Teppichwerk im Jahre 1976 in Betrieb genommen. Mit den gefertigten Produkten wurde die Kleinstadt weit über die Landesgrenzen bekannt.
Aufgrund des Holzreichtums um Malchow war in drei Sägewerken die Holzbearbeitung und in weiteren Betrieben die Verarbeitung angesiedelt. Die Flößerei war lange Zeit nicht nur das einzige, sonder auch das billigste Transportmittel für das Stammholz. Mit der Einführung der Langholzfahrzeuge änderte sich die Situation. Die erste Ziegelei vor der Insel auf der Klosterseite wurde um 1822 errichtet und den Lehm gewann und holte man aus den in der Nähe befindlichen Lehmkuhlen.
Mehrere Baubetriebe gründeten sich und waren maßgeblich am Auf- und Ausbau der Stadt, auch in den Jahren 1945 bis zur Wendezeit, beteiligt. Dank der Nähe zu den Gewässern entstanden auch mehrere Bootsbaubetriebe und – in den Folgejahre mehrere Häfen. Der Stadthafen mit 35 Liegeplätzen wurde vor zwei Jahren eröffnet. Der Eisenbahnverkehr zwischen Waren (Müritz) und Parchim wurde 1845 aufgenommen und wird noch heute betrieben. Ein neuer Bahnhofsstandort ist im Gespräch. Das Postgebäude entstand 1886/87, das der Molkerei um 1889 und das Krankenhaus wurden 1897 in Betrieb genommen. Aus der Geschichte sind u.a. noch der Erddammbau in den Jahren 1844/46, gefördert vom Bürgermeister Dr. Friedrich Meyer, die Kloster- und Stadtkirche, erbaut um 1848 bzw. 1873 das Rathaus (1821), die Gebäude der heutigen Goetheschule entstanden 1838, 1900 und 1906, das Gerichtsgebäude (1880) auf dem Alten Marktplatz und die zahlreichen Häuser der Handwerker und Gewerbetreibenden zu nennen.
Als Technisches Denkmal ist die Drehbrücke an der Müritz-Elde-Wasserstraße bekannt. Eine hölzerne Zugbrücke wurde 1845, die einspurige Holzdrehbrücke 1863 und die vierte Drehbrücke in den Jahren 1988/91 errichtet. Sie ist ein Anziehungspunkt für die Einheimischen und Touristen bei den täglichen und stündlichen Öffnungen (9 bis 21 Uhr) in den Monaten April bis Oktober.
Danach nur bei angemeldeten Sonderdurchfahrten. Neben dem Heimatmuseum, sind das Orgel-, Mühlen- und das DDR-Museum die wichtigsten Touristenmagnete. Nach der politischen Wende entstanden u.a. die Reha-Klinik „Malchower See“ mit 240 Patienten- und über 130 Arbeitsplätzen, die nördliche Umgehungsstraße, ein Kino, An- und Erweiterungsbauten am Gymnasium und neue Eigenheime sowie die Gebäude des „Betreuten Wohnens“ und nach den umfassenden Sanierungsarbeiten das Seniorenpflegehe im „Dr. Hans Heydemann“ im ehemaligen Krankenhaus. Das 775. Stadtgründungsjubiläum mit dem 157. Volksfest wurde festlich begangen und viele weitere Höhepunkte waren mit dem ehrwürdigen Jubiläum verbunden.

Auszug aus dem "Malchower Inselblick"


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